Das Fort Napoleon ist ein militärischer Festungsbau im belgischen Küstenbadeort Ostende. Die Anlage ist heute ein modernes Museum mit Innen- und Außengastronomie sowie Tagungsräumen. Das Fort wurde 1811 bis 1814 im Auftrag des französischen Kaisers Napoléon Bonaparte gebaut und sollte als Stützpunkt für eine Invasion Großbritanniens dienen. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde es von den deutschen Besatzungstruppen genutzt. Nach Jahren des Verfalls wurde es 1995 der Stiftung Flämisches Erbe (Stifting Vlaams Erfgoed) übertragen und aufwändig restauriert. Im Jahr 2000 wurde das Fort als Museum eröffnet.GeschichteBauzeitNapoléon Bonaparte hatte Ostende seit 1798 mehrfach besucht und wollte die strategisch wichtige Lage der Stadt für seine Ziele in den Napoleonischen Kriegen nutzen. Ab 1803 war die Küstenlinie bei Ostende militärisch befestigt worden, nachdem die Briten die Stadt angegriffen und bis 1802 belagert hatten. 1811 wurde der Bau in den Dünen östlich des Ostender Hafens begonnen. Mehr als 400 spanische Kriegsgefangene mauerten aus Backstein nach dem Vorbild traditioneller Festungsbaukunst auf fünfeckigem Grundriss (Pentagon) einen zweigeschossigen Zentralbau mit 28 Meter Seitenlänge samt Innenhof, legten einen Trockengraben an, durch den überdachte Wehrgänge (Caponnière) mit Schießscharten zur äußeren acht Meter hohen Ringmauer führen. Im Obergeschoss wurden Waffen und Munition gelagert. Das Fort wurde mit einer einfachen Küche und Bäckerei ausgestattet, verfügte jedoch nur in einem Wehrgang über eine Toilette. In einer Zisterne wurde Regenwasser gesammelt. Das „Fort Impérial“ war für 260 Soldaten und Offiziere vorgesehen und mit 46 Kanonen ausgerüstet.
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