Die Französische Gemeinschaft Belgiens ist neben der Flämischen Gemeinschaft und der Deutschsprachigen Gemeinschaft eine der drei Gemeinschaften des Königreichs Belgien und somit ein Gliedstaat des belgischen Bundesstaates.Die von frankophoner Seite eingeführte – in die Verfassung Belgiens nicht eingegangene und von flämischer Seite nicht akzeptierte – Eigenbezeichnung lautet Fédération Wallonie-Bruxelles („Föderation Wallonie-Brüssel“). Flämische und frankophone Politiker werfen sich gegenseitig vor, die zweisprachige Region Brüssel-Hauptstadt jeweils für ihre eigene Seite zu beanspruchen, was ein Grund für die Ablehnung der Bezeichnung Fédération Wallonie-Bruxelles durch die flämische Seite ist.Kontroverse um BezeichnungAm 25. Mai 2011 wurde die Bezeichnung Französische Gemeinschaft Belgiens durch einseitigen Beschluss des Parlaments der Französischen Gemeinschaft Belgiens durch die Bezeichnung Fédération Wallonie-Bruxelles („Föderation Wallonie-Brüssel“) ersetzt. Durch die Umbenennung sollten sowohl die Eigenständigkeit Brüssels als Region als auch die Zusammengehörigkeit der frankophonen Einwohner Brüssels und der Wallonie betont werden. Insbesondere die Eigenständigkeit Brüssels ist von flämischer Seite im Vorfeld hinterfragt worden, da Brüssel historisch lange eine niederländischsprachige Stadt war und von flämischer Seite auch heute noch als flämisch beansprucht wird. Die Umbenennung rief die Kritik flämischer Politiker hervor, die in der ausdrücklichen Betonung Brüssels im neuen Namen einen Schritt hin zur Annexion Brüssels durch die Französische Gemeinschaft sahen. Der Ministerpräsident der Flämischen Region Kris Peeters verweigerte eine Anerkennung der Organe dieser Föderation, da sie keine verfassungsrechtliche Legitimation habe. Die Umbenennung der Französischen Gemeinschaft Belgiens in Föderation Wallonie-Brüssel wird von ihren meist flämischen Kritikern oft als ein politisch-taktisches Instrument der französischsprachigen Politiker angesehen. Aus einer im März 2013 durchgeführten Umfrage, wonach sich 68 Prozent der Brüsseler im Falle der Aufspaltung Belgiens für ein unabhängiges Brüssel aussprachen, wohingegen sich nur 26 Prozent der befragten Brüsseler für eine Föderation mit der Wallonie erwärmen konnten, wird fehlender Rückhalt für die Umbenennung abgeleitet.
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